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Diese Kirche, lieber Leser, befindet sich nicht, wie sie sicherlich angenommen haben,
irgendwo im fernen Rußland.
Nein diese Kirche befindet sich weniger als 80 km nördlich von der Stadtgrenze von Berlin, auf
deutschen Boden, in der Uckermark.
Wir möchten uns nun aber nicht in der Historie dieser einen Kirche und des dazugehörigen
Ortes verlieren. Nein, wir möchten diese verfallene Kirche als Symbol für eine Situation
nehmen, die wir gerade in den nordöstlichen Gebieten der ehemaligen DDR immer wieder finden:
Die Hitlerzeit, daran anschliessend die Zeit der sowjetischen Besatzung und 40 Jahre DDR -
Sozialismus haben in der langezeit protestantisch geprägten Gegend der Uckermark und Vorpommerns
Furchen hinterlassen.
In den vorwiegend landwirtschaftlich geprägten Gebieten brachte die Wiedervereinigung neben
sicherlich vielen guten Dingen eine extrem hohe Arbeitslosigkeit, Wegfall sozialer Strukturen
und ein Ausbluten der Gesellschaft durch Wegzug hauptsächlich junger Leute.
Landeskirchliche Strukturen sind vielerorts nicht mehr durchhaltbar, viele Kirchen, die
mühsam über die vielen Jahre notdürftig bewahrt wurden, müssen aufgebenen werden.
Eine Umnutzung ist nicht möglich, da meist Kirchhof und Friedhof in einem angelegt sind.
Nicht selten betreuen einzelne Pfarrämter Gebiete mit einem Durchmesser bis zu 20 km.
Die Versorgungsstruktur der Kirche wird heruntergefahren, aus zwei Sprengeln
wird eine Pfarre, Mitarbeiter müssen entlassen werden. Kinder- und
Jugendarbeit ist schwierig, Angebote sind da, jedoch die Gruppen, auch
die Pfadfinder, sind Minigruppen - und darin liegt die Schwierigkeit.
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